Die Königin

Die Königin

Text und Musik: Daniela Festi

Wer liebt die Königin? Wer hält ihre Hände? 

Hört, wie sie leise singt, in ihrem Gemach verborgen? 

Wen liebt die Königin im Anfang, im Ende? 

S’ist nur der junge Prinz, den sie gebar


Wer sieht die Königin wie Gott sie erschaffen? 

Wie sie im Bade liegt, die Haut weich und feucht die Locken 

Wen sieht die Königin und schenkt ihm ihr Lachen? 

S’ist nur der Kater, der ihr Handtuch wärmt


Wer spürt die Königin, die Kraft ihrer Beine? 

Ist ganz allein mit ihr, im Wald und im Tal der Kirschen 

Wen spürt die Königin, ganz sacht an der Leine? 

S’ist nur der Hengst, den ihr der König gab


Wer schützt die Königin vor Angst und Dämonen

Sieht einen tief’ren Sinn in Träumen die sie verfolgen, 

Wen schützt die Königin, wen wird sie belohnen? 

S’ist der Eunuch, der keine Frauen kennt


Wer küsst die Königin im heimlichen Garten? 

Kennst du das rauhe Kinn, die Farben in seinem Wappen? 

Wen küsst die Königin, wen hat sie erwartet? 

Weiß es der König, der auf Reisen ist? 


Wer stürzt die Königin so tief ins Verderben? 

Wer wirft den ersten Stein? Wer sagt, was so viele ahnen? 

Wen stürzt die Königin, wer wird mit ihr sterben? 

Sind’s wir nicht alle, die zugrunde geh’n? 


Lang lebe die Königin, und die, die sie lieben! 

Heut‘ kehrt der König heim, wir feiern die ganze Nacht, er 

Tanzt mit der Königin, nach all seinen Kriegen 

Lass ihnen doch das Glück in dieser Nacht