Der Tanz
Ein Text zur bekannten Melodie des "Traubentritt". Bekannt wurde er durch Spilwut, die Melodie stammt aber vermutlich aus Italien, 16. Jahrhundert. Das Lied besingt die inneren Dramen, die sich während eines höfischen Tanzes so abspielen können.
Noten:
Der Tanz
Text: Daniela Festi (Sagensang), 2023Musik: Spilwut / verm. Italien, 16. Jh.
Nur ein kleiner Schritt, nur ein feiner Blick
Und ich seh': eben hat er mir zugenickt
Diese zarte Hand! Und sein edler Stand!
Und er trägt immer noch mein Seidenband
Kann ich's wagen, ihn zu fragen
Kann ich sagen, was mein Herz mir rät?
Kann ich warten bis im Garten
Hoch der Mond am Sternenhimmel steht
Oder ist es dafür dann zu spät?
Eine Gunst von ihr, eine teure Zier
Bin dem Himmel so nah, denn sie tanzt mit mir
Ist hier unbekannt, wohl aus fremden Land
Doch sie tanzt voller Anmut und Sachverstand
Kann ich's wagen, sie zu fragen
Kann ich sagen, dass mein Herz zerspringt?
Was wird wohl mein Vater sagen
Wenn mein Wagen sie nach Hause bringt
Und mein Barde für sie die Minne singt?
Schau die Beiden dort, keiner spricht ein Wort
Und wenn niemand sich traut ist sie morgen fort
Ja es ist ein Spiel, so dezent mit Stil
Und vom inneren Sturm sieht man nicht viel
Wird er's wagen sie zu fragen
Wird sie sagen, was ihr Herz ihr rät?
Was geschieht im Rosengarten
Wenn der Mond am Taubenhimmel steht
Und die Liebe den feinen Schleier webt?