Das Geschenk
Eine Ballade ohne Happy End - inspiriert durch eine Legende, die mir zu einem Liverollenspiel erzählt wurde.
Noten und Texte:
Das Geschenk
Text und Musik: Daniela FestiDurch die Wüste, den gleißenden Sand
zieht eine Karavane
Und ein Mädchen führt an der Hand
ein schneeweißes Dromedar
Das Tier ist geschmückt mit blauen Bändern
und trägt eine wertvolle Fracht
Das Hochzeitsgeschenk des Prinzen
wird hier durch die Wüste gebracht
Das Dromedar trägt auf dem Rücken
eine Vase aus Elfenbein
Doch wertvoller noch ist ihr Inhalt:
Das Wasser des Lebens so rein
Denn der Prinz ist lang schon erkrankt
und bekommt er das Wasser nicht
Dann fällt sein Geist in die Dunkelheit
und erblickt nie wieder das Licht
So reist seine Braut durch die Wüste
durch Wälder und über das Meer
Und aus einer heiligen Quelle
bringt sie das Wasser hier her
Doch der Prinz hat viele Feinde
und die sähen ihn lieber verrückt
Die Fürstin der Wandernden Zelte
neidet den beiden ihr Glück
Ihre Reiter warten dort hinten
beobachten heimlich den Zug
Sie folgten den Spuren der Tiere
und lasen den Vogelflug
Heute Nacht bei den Dünen
greifen sie laut kreischend an
Ihre Kämpfer sind allesamt Hünen
und töten im blutigen Wahn
Und in der Wüste, im gleißenden Sand
Blutrote Tropfen auf schneeweißem Fell
Das Wasser versickert im dürstenden Land
Die Vase zerbrochen so schnell
Nach Jahr und Tag ist die Hochzeit
Die Braut ist neu, doch bekannt:
Die Fürstin der Wandernden Zelte
Ist nun der Herrscher im Land!
Der Prinz wird König und irre
Er träumt oft vom Wüstenwind
Vom schneeweißen Fell, vom Elfenbein
Und dem Mädchen, das so weit für ihn ging