Stefff hat sich ein echt trauriges Lied gewünscht. Und ich hatte mich schon immer gefragt, für wen der Dolch aus dem Ritt durch die Nacht bestimmt war. Noten: Der DolchText und Musik: Daniela Festi Schon seit Jahren lebte er in der Stadt des Feinds Seine Haare gebleicht, dass er einheimisch scheint Fremder Name, fremdes Essen, so war es einst Doch jetzt träumt er sogar in den Sprache des Feinds. Immer waren es Träume von einer Frau Sie war Senatorin mit großer Macht Und er sollt sie beschatten bei Tag und bei Nacht Sag mir, wo stehst du? Ist dir Ehre nur ein Wort? Bist du auf meiner Seite? Oder bist du längst fort? Er war ihr auf den Fersen auf Schritt und Tritt Er sah ihre Erfolge und freute sich mit. Doch des Nachts, als sie glaubte, sie sei allein Da sah er sie weinen und fühlte die Pein. Seine Tarnung, seine Ehre, nichts war mehr klar, Ja, es brach ihm das Herz dass sie unglücklich war. So verließ er den Schutz seines Rituals Und sofort hatte er eine Klinge am Hals. Sag mir, wo stehst du? Ist dir Ehre nur ein Wort? Bist du auf meiner Seite? Oder bist du längst fort? „Wer bist du? Woher kommst du? Was ist das für ein Spiel?“ So fragte sie ihn, und er redete viel. Als der Morgenstern aufging, da tranken sie Wein. Zwei Seelen wie eine, so musste es sein. Viele Wochen gemeinsam, ein ungleiches Glück Denn er wusste, das Schicksal zahlt immer zurück Schließlich kam eines Abends die Botschaft an. Sag mir, wo stehst du? Ist dir Ehre nur ein Wort? Bist du auf meiner Seite? Oder bist du längst fort? Die Zeit war gekommen den Feind zu zerstör’n. Doch zuvor musste er noch einen Mord begeh’n: Die Frau musste sterben, das war sein Eid Und das Heer seiner Heimat, das stand schon bereit. „Ach Liebste, meine Seele, was soll nur gescheh’n? Ich muss dich nun töten, doch wie soll das geh’n? Wenn du stirbst, muss ich sterben, das ist gewiss.“ Sie lächelte sanft und sie sprach zu ihm dies: „Sag mir, wo stehst du? Ist dir Ehre nur ein Wort? Bist du auf meiner Seite? Oder bist du längst fort?“ Sie sprach: „Ich kann uns retten, wenn du treu mir bist Drei Dinge musst du tun, bis es Morgen ist Danach kann ich sterben durch deine Hand Und wir werden vereint sein im anderen Land.“ „Ach Liebste, meine Seele, sag mir, was soll ich tun? Dein Wort sei Befehl mir, ich werde nicht ruh’n.“ Sie sah sich kurz um und dann flüsterte sie. Als die Dinge er hörte wurden weich ihm die Knie. Sag mir, wo stehst du? Ist dir Ehre nur ein Wort? Bist du auf meiner Seite? Oder bist du längst fort? Ja, er tat was sie wollte in dieser Nacht. Als der Morgenstern aufging, da war es vollbracht. Mit dem silbernen Dolch stand er vor ihr im Licht. „Meine Seele verzeih mir, doch ich kann es nicht.“ Und so stieß er den Dolch in sein eigenes Herz. Er hörte sie lachen durch den feurigen Schmerz. Er starb in der Fremde und er ging durch das Tor Doch der Tod hatte mit ihm noch was anderes vor. Sag mir, wo stehst du? Ist dir Ehre nur ein Wort? Bist du auf meiner Seite? Oder bist du längst fort? Schon seit Jahren wandert er durch das Land des Feinds Seine Haut ist so bleich dass die Sonne durchscheint Zurück zu der Stadt wo er glücklich war einst Und er fragt sich ob die Frau wieder unglücklich weint Auch im Tod will er nichts als ihr nahe sein Und so schleicht er als Geist in ihre Kammer ein Was er sieht lässt ihn zittern vor Scham und Hohn: Denn sie liegt dort im Bett mit dem nächsten Spion. Sag mir, wo stehst du? Ist dir Ehre nur ein Wort? Bist du auf meiner Seite? Oder bist du längst fort? |
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